Kinder und Jugendliche in ihrer Entwicklung begleiten

Ausbildung zur Erzieher*in

Ausbildungsprofil

Das Berufsfeld

Die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen ist eine der wichtigsten Zukunftsaufgaben unserer Gesellschaft! Die Kleinen von heute werden nicht einfach so zu den Großen von morgen. Kinder brauchen professionelle Begleitung – Profis, die über entwicklungspsychologisches Wissen verfügen, die Bildung ermöglichen und die Beziehungen gestalten können.

Erzieher:innen sind Fachkräfte, die in den unterschiedlichen sozialpädagogischen Arbeitsfeldern der Kindertageseinrichtungen, der Schulkinderbetreuung, der Erziehungshilfe und im Bereich der sozialpädagogischen Freizeitangebote diese Dienstleistung erbringen können.

Und die Chancen, nach einem erfolgreichen Abschluss der Ausbildung zur anerkannten Erzieher:in den Einstieg in das Berufsfeld zu finden, sind zur Zeit sehr gut: Alle Prognosen gehen davon aus, dass es in den nächsten Jahren zu einem massiven Fachkräftemangel im Bereich der Kindertageseinrichtungen kommen wird.


Grundkompetenzen und Spezialisierung

Sozialpädagogische Arbeitsfelder erfordern bei aller Unterschiedlichkeit zunächst sehr ähnliche Grundkompetenzen:

  • Beziehungen und Kommunikation gestalten 
  • Entwicklung verstehen und dokumentieren 
  • Entwicklung des Einzelnen und der Gruppe begleiten und fördern 
  • konzeptionell denken und handeln 

Diese Kompetenzen bilden die Basis für die vielfältigen Spezialisierungen und inhaltlichen Vertiefungen der verschiedenen Arbeitsfelder.

Aus diesem Grund liegt der Schwerpunkt der ersten Phase unserer Erzieher:inausbildung auf dem Erwerb dieser allgemeinen sozialpädagogischen Kompetenzen, die sich unsere Studierenden exemplarisch für den Bereich der Kindertageseinrichtungen und Schulkinderbetreuung erarbeiten.

Aufbauend auf diese Grundkompetenzen besteht im weiteren Verlauf der Ausbildung die Möglichkeit, sich für bestimmte Bereiche zu spezialisieren und bestimmte Bereiche weiter zu vertiefen. Um den Studierenden hier Wahlmöglichkeiten anzubieten, werden in dieser Ausbildungsphase bestimmte Module parallel angeboten. Einige der so im Rahmen der Ausbildung erworbenen „Spezialkompetenzen“ (z.B. Psychomotorik, Sprachförderung) werden durch externe Institutionen zertifiziert.


Handlungskompetenz

 Die Ausbildung am Berufskolleg der AWO basiert auf der konsequenten Orientierung an der Berufspraxis. Um die Berufsaufgaben fachgerecht ausführen zu können, benötigen Erzieher:innen Handlungskompetenz. Handlungskompetenz verstehen wir als die Verbindung von Fachkompetenz und persönlicher Kompetenz.

Gerade für die Entwicklung personaler Kompetenzen brauchen Studierende einen Rahmen, in dem Sie eigene Haltungen und Einstellungen reflektieren und Veränderungen einleiten können. Dazu bieten wir eine individuelle und kontinuierliche Lernprozessbegleitung an.


Verbindung Lernort Schule - Lernort Praxis

Ein zentraler Baustein unserer Ausbildung sind die Praktika, denn erst in der Anwendung und anschließenden Reflexion von Wissen und Fertigkeiten in realen Praxissituationen entsteht Handlungskompetenz. Über Praxisbesuche der Lehrkräfte erhalten die Studierenden ein differenziertes Feedback über ihren derzeitigen fachlichen Entwicklungsstand. Ergänzt wird der Austausch zwischen Schule und Praxis durch Praxisanleiter:innentreffen und die Arbeit eines Beirates, in dem Vertreter:in der Praxiseinrichtungen und der Schule gemeinsam die Weiterentwicklung der Ausbildung betreiben.


Die Rolle von Lehrenden und Studierenden

Wir bereiten die Studierenden darauf vor, nach Abschluss der Ausbildung selbstständig und eigenverantwortlich Berufsaufgaben zu bewältigen. Daher finden im Verlauf der Ausbildung zunehmend Arbeitsphasen statt, in denen Studierende als selbstständige Lerner:innen agieren und selbsttätig Fragestellungen entwickeln und bearbeiten. Die Lehrer:innen übernehmen innerhalb dieses Prozesses stärker die Rolle von Lernprozessbegleiter:innen und Mentor:innen.


Erwachsenengerechte Lehr- Lernmethoden

Neben plenaren Phasen setzen wir auf Diskussionen, Kleingruppenphasen, Projektarbeiten, Referate und Übungen als Formen des Lernens. Immer wichtiger wird auch die Arbeit mit unserer internetgestützten Lernplattform, die Teil unserer zeitgemäßen technischen Ausstattung ist. Gut ausgestattete Unterrichtsräume ermöglichen die Vermittlung praktischer Kompetenzen auf hohem Niveau.


Verbindung Berufsausbildung - Studium

Die Veränderungen in den Arbeitsfeldern im Sozial- und Gesundheitsbereich führen zu erweiterten Anforderungen an die Mitarbeiter:innen.

Um diesem veränderten Bedarf der Praxis gerecht zu werden, sind Kooperationen zwischen Fachschulen und Fachhochschulen eine zukunftsweisende Möglichkeit der Weiterentwicklung von Fachkräften. Die Ausbildung zur Erzieher:in am Berufskolleg der AWO wird dadurch Grundlage für die Weiterqualifizierung in Fachhochschulen im Rahmen eines Bachelor-Studienganges. Fachhochschulen bieten Studiengänge an, für die der erfolgreiche Abschluss der Fachschulausbildung Zulassungsvoraussetzung ist.

Darüber hinaus können während der Fachschulausbildung erbrachte Leistungen in erheblichem Umfang anerkannt werden. Das Berufskolleg kooperiert mit Fachhochschulen in der Region, um Fachschulausbildung und Fachhochschulstudium stärker zu vernetzen.

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Ausbildungsablauf

Vollzeit und praxisintegrierte Ausbildung

Sie schließen in beiden Ausbildungsgängen als staatlich anerkannte Erzieher:in ab. Der Erwerb der Fachhochschulreife (FHR) ist ggf. gleichzeitig möglich.

 

Ausbildung in der konsekutiven Form

Während der zweijährigen fachtheoretischen, schulischen Vollzeit-Ausbildung haben Sie an fünf Wochentagen Unterricht. Die im Unterricht erworbenen theoretischen Kompetenzen werden im Rahmen von Praktika vertieft und erweitert.

Im ersten Ausbildungsjahr finden drei Blockpraktika von insgesamt acht Wochen in einer Einrichtung statt.

Im zweiten Ausbildungsjahr absolvieren Sie in einer anderen Einrichtung zwei Blockpraktika von ebenfalls acht Wochen.

Im dritten Ausbildungsjahr arbeiten Sie als Berufspraktikant:in in einer sozialpädagogischen Einrichtung Ihrer Wahl (in der Regel vom 1.08. – 31.07.). In dieser Zeit beziehen Sie bereits ein Gehalt vom Träger Ihrer Praxiseinrichtung. Während dieses Anerkennungsjahres finden in der Schule mehrere Blockseminare statt.

Im Rahmen der Ausbildung sind Spezialisierungen und zertifizierte Zusatzqualifikationen erwerbbar. Zur Zeit bieten wir Psychomotorik und Sprachförderung an.

 

Praxisintegrierte Ausbildung

Die dreijährige praxisintegrierte Ausbildung findet wöchentlich an zwei Tagen und an einigen Samstagen statt. In der übrigen Zeit müssen die Teilnehmer:innen einer Tätigkeit in einer sozialpädagogischen Einrichtung ihrer Wahl nachgehen. Der Umfang dieser Tätigkeit entspricht in der Regel einer halben Stelle.


Ausbildungsinhalte

Die Erzieher:in-Ausbildung in Nordrhein-Westfalen ist in sechs Lernfelder (LF) untergliedert. Die Lernfelder bereiten auf alle relevanten Arbeitsfelder einer Erzieher:in vor: Krippe, Kindertagesstätte, Ganztagsschule,  Erziehungshilfe. 


Module mit sozialpädagogischem Schwerpunkt

Die Lernfelder werden an unserem Berufskolleg durch Module bearbeitet. Im Rahmen der Module mit sozialpädagogischem Schwerpunkt gibt es verschiedene Lehr-Lernsettings: Vorlesungen, Seminare, Forschungsseminar, Praxisphasen.


Struktur der Module mit sozialpädagogischem Schwerpunkt

Vorlesungen dienen dazu, den Studierenden in dem jeweiligen sozialpädagogischen Kompetenzbereich ein breites Fachwissen zu vermitteln und einen Überblick über fachwissenschaftliche Grundlagen zu verschaffen.

Seminare dienen dazu, den Anwendungsbezug im jeweiligen Modul in den Vordergrund zu stellen. Studierende erproben und üben die Anwendung von Methoden und Fachwissen, nutzen Wissen und Methoden zur Analyse sozialpädagogischer Themen, vertiefen exemplarisch Fachinhalte und Methoden, erweitern im Selbststudium ihr Fachwissen.

Das Forschungsseminar fördert die Möglichkeit in Kleingruppen auf das berufliche Handeln bezogene Frage- oder Problemstellungen zu entwickeln, Arbeitshypothesen zu formulieren, theoriegeleitete Explorationen vorzubereiten und diese in der Praxis zu überprüfen und auszuwerten.

In Praxisphasen entwickeln Studierende ihre Handlungskompetenz, indem sie die im theoretischen Teil der Module erworbenen Kompetenzen im Berufsfeld erproben und reflektieren.


Module der Bildungsbereiche

Im ersten Ausbildungsjahr erwerben die Studierenden in den Bildungsbereichen fachspezifische Kenntnisse und Fertigkeiten (Handlungswerkzeug).. Im 2. Ausbildungsjahr werden von den Studierenden zwei Bildungsbereiche gewählt, die vertiefend erarbeitet werden. (Musik / Rhythmik oder Kunst und Sprache(n) / Medien oder Psychomotorik).


Fachrichtungsübergreifender Lernbereich

Auch im berufsfeldübergreifenden Bereich werden in der Regel nur Inhalte vermittelt bzw. Kompetenzen angebahnt, die für das Berufsfeld relevant sind.

  • Deutsch/Kommunikation
  • Politik
  • Religion
  • Naturwissenschaften
  • Englisch

Finanzierung der Ausbildung

Vollzeitausbildung

Während des 1. und 2. Ausbildungsjahres können Sie einen Antrag auf Aufstiegs-BAFöG stellen. Sie erhalten ggf. maximal 780€ elternunabhängiges BAFöG.

mehr unter >> https://www.aufstiegs-bafoeg.de/

Im 3. Ausbildungsjahr, dem Berufspraktikum, beziehen Sie in der Regel ein Gehalt (nach Tarif) in Höhe von ca. 1600€.

 

Praxisintegrierte Ausbildung

Während der dreijährigen Praxisorientierten Ausbildung erhalten Sie eine Vergütung ab ggf. ca. 1100€. Die Höhe der Vergütung kann sich, abhängig vom jeweiligen Träger, unterscheiden.

 

Weitere Informationen

Sie erhalten weitere Informationen im Sekretariat des Berufskollegs:

-> Berufskolleg der AWO 05221. 3460 811

Voraussetzungen

Die Zugangsvoraussetzung ist grundsätzlich

  • FOR (Fachoberschulreife)


Zusätzlich einer der folgenden Abschlüsse:

  • FHR (Fachhochschulreife) im Fachbereich Gesundheit und Soziales
  • eine mindestens zweijährige einschlägige Berufsausbildung
  • eine mindestens fünfjährige einschlägige Berufstätigkeit
  • Neu ab Ausbildungsstart 2021 (!): Hochschulzugangsberechtigung und ein Praktikum über 6 Wochen in Vollzeit, in Teilzeit entsprechend länger.
  • Neu ab Ausbildungsstart 2021 (!): nicht einschlägige Berufsausbildung und ein Praktikum über 6 Wochen in Vollzeit, in Teilzeit entsprechend länger.


Bei abweichenden schulischen oder beruflichen Vorqualifikationen lassen Sie sich bitte von uns beraten.

Für die praxisintegrierte Ausbildung müssen die Teilnehmer:innen einer Tätigkeit in einer sozialpädagogischen Einrichtung ihrer Wahl nachgehen. Der Umfang dieser Tätigkeit entspricht in der Regel einer halben Stelle. Zum Zeitpunkt der Bewerbung muss der Einrichtungsplatz noch nicht feststehen.

Bewerbung

Bewerbung

Bewerbungen nehmen wir ab den Sommerferien für das folgende Schuljahr entgegen. Den Termin für unseren Tag der offenen Tür finden Sie zu gegebener Zeit unter „Aktuelles“.

Bitte reichen Sie folgende Bewerbungsunterlagen mit Anschreiben ein:

  • Lebenslauf und Lichtbild
  • schulische Zeugnisse
  • Nachweise über berufliche Abschlüsse und Tätigkeiten

Nach Eingang der Bewerbung erhalten Sie Nachricht von uns.

Richten Sie Ihre schriftliche Bewerbung bitte an folgende Anschrift oder Email-Adresse: 

Berufskolleg der AWO
Am Bahndamm 2
32052 Herford
Telefon: 05221. 3460811
Fax: 05221. 3460812
sekretariat.hfawo-berufskolleg.LÖSCHEN.de »   

Bitte beachten Sie, dass das Berufskolleg der AWO in Herford nicht am zentralen Anmeldeverfahren des Kreises teilnimmt. Die FOS-Bewerber sollten deshalb nicht das Halbjahreszeugnis Klasse 10 abwarten, sondern sich mit dem Zeugnis der Klasse 9 bei uns bewerben. Eine zeitnahe Bearbeitung und Rückmeldung können wir Ihnen zusichern.

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